Nur diejenigen, die noch nie auf einer langen Motorradreise waren, haben es nicht gespürt. Nach stundenlangem Radfahren lassen die Kräfte auf unsere Handgelenke nach, die Arme entspannen sich, die Aufmerksamkeit auf Hindernisse sinkt, die Hände werden taub und die Muskelkrämpfe werden ausgeprägter. Es ist Zeit zum Anhalten und Ausruhen!
Dies geschieht nicht nur mit dem Piloten. Wir selbst haben uns bei einer langen Motorradfahrt fürchterlich erschreckt, als unser "Hänger" eingeschlafen ist!!!
Auswirkungen von Müdigkeit auf das Fahren
Müdigkeit kann beim Motorradfahren zu Konzentrationsverlust, Benommenheit, Schwindel und sogar Schläfrigkeit führen. All dies gefährdet unser Fahrverhalten und unsere Sicherheit. Wenn Sie viele Stunden am Stück Motorrad fahren, erhöht sich das Risiko der Ermüdung, was zu Aufmerksamkeitsverlust, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfen führt, die sich alle negativ auf das Motorradfahren auswirken und das Unfallrisiko erhöhen.
Denken Sie daran, dass LKW-Fahrer, die in ganz Europa unterwegs sind, aus welchen Gründen auch immer, gesetzlich verpflichtet sind, eine X-fache Anzahl von Ruhezeiten einzulegen!
Müdigkeit und Dehydrierung erhöhen das Risiko eines Unfalls
Schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass Müdigkeit zu einer Abnahme unserer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit führt. Einige körperliche Vorbereitungen und physiotherapeutische Behandlungen helfen dabei, mit dem körperlichen Verschleiß beim Radfahren umzugehen.
Dehydrierung ist ebenfalls mit Müdigkeit verbunden. Diese Ermüdung führt zu einer Erhöhung der Reaktionszeit auf ein unerwartetes Ereignis oder Hindernis um nicht weniger als 86 %, was eine deutliche Erhöhung des Unfallrisikos bedeutet.
Die uns vorliegenden Daten sprechen für sich: 46 % der Motorradfahrer geben zu, dass sie nach einem Arbeitstag eine Fahrt antraten, 59 % erlitten einen Konzentrationsverlust auf ihrem Motorrad, 29 % waren schläfrig und 33 % mussten wegen extremer Müdigkeit anhalten.
Um Ermüdungserscheinungen beim Motorradfahren zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen daher, diese zehn Empfehlungen zu befolgen:
Lernen Sie, die Symptome von Müdigkeit zu erkennen, um deren Auswirkungen zu reduzieren.
Schlafen Sie mindestens 7 Stunden vor der Fahrt und vermeiden Sie Reisen nach dem Arbeitstag.
Wenn Sie mit dem Motorrad unterwegs sind, denken Sie daran, alle 2 Stunden oder alle 200 km eine Pause einzulegen, wobei sich diese Spanne auf 1h30 oder 150 km reduziert, wenn Sie auf National- und/oder Bergstraßen unterwegs sind. Reduzieren Sie diese Zeit, wenn Sie nachts reisen.
Ruhen Sie sich bei jedem Halt mindestens 15 Minuten lang aus und machen Sie Dehnübungen, um wieder in Form zu kommen.
Berücksichtigen Sie das Wetter, da z. B. an sehr heißen Tagen eine erhöhte Gefahr der Dehydrierung besteht.
Vermeiden Sie aggressive Fahrweise. Dies erhöht nicht nur das Unfallrisiko, sondern führt auch zu einer erhöhten Ermüdung.
Bleiben Sie hydriert, denn Flüssigkeitsmangel führt u. a. zu verminderter Aufmerksamkeit, Kopfschmerzen und Muskelermüdung.
Niedriger Zuckergehalt verursacht Müdigkeit und Unaufmerksamkeit. Vermeiden Sie dies während der Fahrt. Trinken Sie zum Beispiel unterwegs Kaffee und Sie werden feststellen, dass sich Ihre Aufmerksamkeit verdoppelt.
Umgekehrt sollten Sie den Genuss jeglicher alkoholischer Getränke vermeiden, denn auch wenn sie wenig Alkohol enthalten, verringern sie die Aufmerksamkeit, das Seh- und Hörvermögen, verzögern die Reaktionszeit und beschleunigen den Eintritt von Müdigkeit. Trinken Sie niemals Alkohol beim Fahren.
Wenn Sie anhalten, trinken Sie ein erfrischendes und feuchtigkeitsspendendes Getränk, es hilft bei der Reinigung und verbessert die Aufmerksamkeit. Ein erfrischendes Getränk wird Ihr bester Treibstoff sein ...